Die mit schwindender Auflagenstärke kämpfende Zeitschrift „Der Spiegel“ veröffentlichte am 10.03.2021 im Segment „Geschichte“ eine Betrachtung zu einem bedeutenden Kulturträger der Deutschen, unserem achtenswerten Heinrich von Kleist.
Die durch den Spiegel-Autor Johannes Saltzwedel darin zusammengefaßte Betrachtung dessen Lebenswerkes war weder informativ, noch forschend, sondern – herabsetzend.
Ich weiß nicht, ob der Autor in seiner Schulzeit überhaupt noch in den Genuß Kleistscher Werke und derer all der anderen großen deutschen Kulturträger gekommen sein mag.
Wohl kaum kann er sich aber wirklich mit Kleist beschäftigt haben, denn sonst wäre ein derart subjektiver Text sicher nicht zustandegekommen.
Die Hintergründe der Zeit prägen den Menschen.
Bei Kleist waren es Vaterlandsliebe, Leidenschaft und Glaubwürdigkeit vom Denken bis zur Handlung. Das Wir galt ihm mehr als geschmeidiges Andienen an vermeintliche Stimmungen und Fortschrittsbegrifflichkeiten.
War es das wert?
Auch wir in unserer Zeit werden geprägt von unserer Umgebung, ohne Frage. Nur – mit ein wenig Kleistschem Geist im Rucksack der gewonnenen Lebenserfahrungen kommt man trefflich über manche Versuchung hinweg. Und wir wissen ja: in der Stunde unseres Absterbens – was ohne Ausnahme alle erfahren – ist es ganz gut, eine Bilanz aufweisen zu können, die von Würde und Selbstachtung zeugt. Denn Gott wird uns allen eine Frage stellen: „War es das (Dein Leben/Tun) wert?“
Was also treibt uns an, Vorausgegangene herabzuwürdigen? Mangel an Aufrichtigkeit? Bildungsferne? Karrierismus? Hilft uns solch billiges Arsenal in dieser „Stunde“ wirklich?
Ich glaube, daß ein ehrenhafter Geist daran erkennbar ist, daß er niemals über andere herablassend urteilt, die meist ungleich mehr gewagt und geleistet haben als er selbst. Dies ist ein verläßliches „Hangelseil“ im Nebel des Lebens. Doch – wer lehrt es uns noch? Wo?
Somit ist gegenwärtig jeder zwangsläufig auf sich gestellt und entwickelt sich so – oder so.
Als Deutsche dürfen wir alle uns fühlen, und das ist gut so.
Wenn man unsere Kultur- und Werteträger entwürdigt, sind wir in der Pflicht „Nein!“ zu rufen. Schauen wir in andere Kulturen! Wie würde man dort auf solche Art von eiferndem Revisionsgeist reagieren?
Jedes Volk hat seine Großen, die wichtig sind, um es zu verbinden und stark zu halten. Deren Vermächtnis, deren Unantastbarkeit, bleiben notwendige Voraussetzung friedvollen Miteinanders und für eine lebenswerte Zukunft. Die vielen „Vergangenheitsbewältiger“ unserer Zeit sind allzu oft nur unbedarfte Besserwisser, die in gleicher Situation wie ihre „Opfer“ vielleicht Duckmäuser und Feiglinge erster Güte abgegeben hätten…
„Da kann man nix machen“ – gilt in Österreich ein gängiger Spruch, wenn man nicht mehr weiter weiß. Oder vielleicht doch?…
Wagen wir es doch: das Heinrich-von-Kleist-Jahr…
Ich möchte Sie, liebe Leser, daher bitten, Heinrich von Kleist gerade deswegen und gerade jetzt intensiver zu studieren. Bringen Sie Kleist in Ihr Umfeld, in Ihren Alltag zurück! Kaufen Sie Kleists Werke und schenken Sie diese jungen Menschen in unserem Lande. Lassen Sie uns für die nächsten zwölf Monate ein ganz privates „Heinrich-von-Kleist-Jahr“ ausrufen, diese Persönlichkeit durch Achtung und Wahrnehmung aktiv beleben. Es gibt auch in diversen Filmkanälen im Internet gelegentlich noch gute alte Filme dazu.
Hier einige seiner großen Werke zur Empfehlung:
- Michael Kohlhaas
- Der zerbrochene Krug
- Das Käthchen von Heilbronn
- Die Hermannsschlacht
- Prinz Friedrich von Homburg
- Penthilesea
- Amphytrion
- Robert Guiskard
- Der Findling
- Das Erdbeben in Chili
- Der Zweikampf
- Das Bettelweib von Locarno
- Die Marquise von O.
- Die Verlobung in St. Domingo
- Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik
Bei Booklooker ( https://www.booklooker.de/ ) können Sie günstig seine Werke, oft noch in alten Ausgaben erwerben.
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