Lebensdaten:
Friedrich Silcher war ein bedeutender deutscher Komponist und Musikpädagoge, verheiratet und dreifacher Vater.
Der gebürtige Schwabe Silcher schuf die Vertonung von später bekanntem Volksliedgut wie etwa: „Ännchen von Tharau“, „In einem kühlen Grunde“, „Die Lorelei“ (Ich weiß nicht was soll es bedeuten), „Muß i denn zum Städele hinaus“, „Alle Jahre wieder“ und weitere ca. 120 Volkslieder. Silchers Werk umfaßt aber auch Motetten als Hymnen oder Figuralgesänge („Ehre sei Gott in der Höhe“), Ouvertüren und Kammermusik.
Als zeitweiliger Schüler von Nikolaus Ferdinand Auberlen, Nepomuk Hummel und Conradin Kreutzer, Hauslehrer des Freiherrn Joseph Friedrich Anton von Berlichingen, entwickelte sich Silcher zu einem der bedeutendsten Chormusikschöpfer des deutschen Volkes.
Friedrich Silcher begründete 1829 die „Akademische Liedertafel“ zu Tübingen und gab den Deutschen nach der schweren Epoche der napoleonischen Fremdherrschaft ein großes Stück kulturelles Selbstbewußtsein zurück. Silcher kann daher zu Recht als einer der bedeutendsten Volkslehrer seiner Zeit bezeichnet werden.
Er starb in Tübingen und liegt alldort auf dem Stadtfriedhof begraben. In Fellbach erinnert noch heute eine Gedenktafel an diesen großen Kulturarbeiter, so wie in Tübingen in der Platanenallee das steinerne Silcher–Denkmal.
Friedrich Silcher prägte durch sein Schaffen – wie auch zahllose Deutsche vor und nach ihm, welche oft ungenannt und zum Teil in bescheidener, selbstloser Stille wirkten – die deutsche Musikkultur und bewahrte diese in schweren Zeiten.