Dona Nobis Pacem – „Herr, gib uns Frieden“.
Wie könnte man dieses nun zu Ende gehende Jahr 2021 treffender in Worte fassen?
Wir sind in den Advent eingetreten und bereiten uns auf das Christfest vor. Der Mensch fährt langsam „herunter“ in ruhigere Gänge, der Kopf wird freier für die Wahrnehmung der Weihnacht, für diese herrliche Zeit mit all ihren dezenten Momenten.
Sollte es jetzt nicht bei einem Jeden so sein?
Die Realität sieht in vielen Familien, in der Gesellschaft, leider anders aus.
Der Job, der Kredit, der Urlaub – die Angst…
Das Jahr 2021 hat uns gezeigt, wie elend das Individium, wenn es seine Existenz auf die bunten Glasperlen des Satans gebaut hat, einer Krise gegenübersteht – und wenn diese sich plötzlich in Nichts aufzulösen drohen. Wenn er verlassen ist von Richtern, von der dritten Gewalt, der die Verteidigung der freiheitlichen Rechtsordnung obliegt. Wie erpreßbar der Betroffene dann ist, wie lenkbar.
Leichtfertig haben wir die bewährten Verwurzelungen aufgegeben, sind wir abenteuerlichen Lügen nicht entschlossen und frühzeitig entgegengetreten. Nicht widersprochen haben wir, als bizarre Wahnhaftigkeiten Teil der Normalität zu werden begannen – als es gelang, einen Fisch für ein Kamel zu verkaufen.
Immer enger verwickelten wir uns in die ausgelegten Netze und gaben uns unbegründeter, trügerischer Hoffnung hin. Selbstschutz? Feigheit? Angst?
Dies alles hat viele Menschen in Abhängigkeiten gebracht, krank in der Seele und krank in der Realitätswahrnehmung gemacht. Angst und Spaltung sind die beherrschenden Kräfte in unserer Gesellschaft geworden. Sie können keine Zukunft bringen, sondern nur Zerstörung.
Nun, wo die persönliche Bodenhaftung verlorenging, da ist auch keine Kraft mehr, um sich auf Weihnachten, den Advent und das Christfest einzustellen. Aber – die Besinnung ist unter allen Umständen heilend. Wagen Sie es!
Frieden muß man in sich selbst finden – ohne wenn und aber!
Vielleicht ist ja dieses Jahr lehrreich genug, in aller Schärfe zu zeigen, daß gesellschaftlich geschürte Wahnhaftigkeiten keine Sättigung kennen. Man kann sich diesen nur entziehen, wenn man bereit ist, seinen bisherigen Lebensstil, Wohlstand und Bequemlichkeit radikal in Frage zu stellen.
Ein „Weiter so“ gibt es nicht…
Man muß erkennen und wissen, was im Leben wichtig ist.
Eine Bestrafung mit Arbeitsplatzverlust ist schmerzhaft, eine berufliche Neuorientierung aber mitunter sogar eine ungeahnte Steigerung des Lebensgefühls. Das Leben geht weiter, die Würde kehrt zurück in die Seele und macht uns stärker.
Ein nicht mehr bezahlbares Haus oder neues Auto kann man wieder verkaufen. Sich verkleinern bedeutet oft, Kraft für andere, wichtigere Dinge im Leben zu gewinnen:
Das Familienleben fordert Aufmerksamkeit, Kinder brauchen die Vorbildwirkung der Eltern, Wertevermittung und ganz dringend: Bildungsweitergabe. Nun ist plötzlich Zeit und Kraft dafür da!
Wichtig sind wirkliche Freundschaften, die nicht nur oberflächlich, nicht nur temporär begründet sind; mit Eintrag von Aufmerksamkeit und Energie werden diese lebensbereichernd.
Ist dieser innere Kurswechsel vollzogen, wird sich Frieden einstellen – zunächst in einem selbst, dann in der Familie. Schlußendlich leiten uns wieder stabile Blickachsen zu Sensibilität und innerer Ruhe: Man stellt erstaunt fest, daß man „das alles viel früher“ hätte tun können!
Schauen
wir also mit diesen Gedanken auf das nahende Christfest. Werden wir
uns bewußt, daß Weihnachten kein Karneval, kein Konsum- oder
„Lichterfest“ ist. Schon gar nicht ist es die Zeit, zu genießen,
was man mit ausgefahrenen Ellenbogen dem Nächsten über das Jahr
hinweg „abgenommen“ hat. Seien wir bereit, endlich einen besseren
Weg zu beschreiten.
Ein jeder erbitte von Gott für sich die
Kraft hierzu.
Und dann wird es geschehen: Domine, dona nobis pacem!
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Ihr
Helge Hilse